Die beste Medizin ist Lachen – Mit einer guten Portion Humor gehen sie gelassener und gesünder durchs Leben
Ein Clown wirkt wie eine Aspirintablette, nur zweimal so schnell, bemerkte der amerikanische Komiker Groucho Marx. Über schmerzstillende Eigenschaften berichtete schon der amerikanische Arzt Dr. James Walshin in seinem 1928 erschienenen Buch “Lachen und Gesundheit”. Er hatte festgestellt, dass Lachen das Schmerzniveau nach Operationen senken konnte. Diese und andere Publikationen führten in den USA zur Entstehung einer neuen Wissenschaft, der Lachforschung (Gelotologie). Hier konnte gezeigt werden, dass beim Lachen körpereigene Hormone in den Blutkreislauf ausgeschüttet werden und eine wirksame Entzündungshemmung hervorrufen.
Nichts zu verlieren
Inzwischen belegen über 30 Studien die Fähigkeit von Humor und Lachen, Schmerzen zu verringern. Die ursächlichen Zusammenhänge dafür sind noch immer nicht klar. Allgemein nimmt man an, Lachen würde vermehrt Endorphine – körpereigene schmerzbekämpfende Stoffe – ausschütten. Doch der wissenschaftliche Beweis dafür steht noch aus. Andere Ursachen könnten die Muskelentspannung sein, die nach längerem Lachen eintritt, oder einfach nur die Ablenkung vom Schmerz. Dass sich im Lachen untrennbar körperliche und seelische Aspekte vermengen, zeigt auch die Tatsache, dass die schmerzstillende Wirkung des Lachens nicht bei jedem gleichermaßen funktioniert. “Doch was hast du zu verlieren?”, fragt der amerikanische Gelotologe Dr. Paul McGhee. “Auch wenn Lachen nicht deinen Schmerz beseitigt, so belebt es doch deine Lebensgeister und bringt auch an schwierigen Tagen mehr Freude in dein Leben und ist Gesund.”
Lachen macht gesund
Zur wissenschaftlichen Rehabilitation des Lachens, das noch vor 100 Jahren als unschicklich galt und für Frauen ebenso verpönt war wie Rauchen in der Öffentlichkeit, trug auch die neue Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie bei. Sie erforscht die Verknüpfungen von Denken, Emotionen und körperlichen Abläufen. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass Lachen weit mehr kann, als Schmerzen zu bekämpfen. Sicher oder doch wahrscheinlich
- reduziert es die Ausschüttung von Stresshormonen und beugt so einem Herzinfarkt vor
- fördert es die körperliche Regeneration und wirkt gegen das Burnout-Syndrom beziehungsweise das Erschöpfungssyndrom
- entspannt es die Muskulatur und hilft bei Verspannungen
- senkt es den Blutdruck und beugt damit Gefäßerkrankungen vor
- erweitert es die Bronchien und hilft gegen Flachatmung und Verschleimung
- baut es Cholesterin ab
- aktiviert es Abwehrzellen beziehungsweise vermehrt Immunglobuline und Zytokinine und stärkt das Immunsystem
Stanley Tan von der Loma-Linda-Universität in Kalifornien sagt: “Lachen bringt ein Gleichgewicht in alle Komponenten des Immunsystems.”