Kurzes Fasten besiegt den Durchfall – Diarrhö – Tipps gegen die unangenehme und lästige Darmerkrankung
Wann sprechen Ärzte von Durchfall? “Viele glauben, wenn sie ein, zweimal nacheinander dünnflüssigen Stuhlgang haben, handle es sich bereits um Durchfall”. Mediziner stellen diese Diagnose aber erst bei drei und mehr Stuhlgängen am Tag. Dabei muss es sich um größere Stuhlmengen mit deutlich erhöhtem Wassergehalt handeln.”
Welche Arten von Durchfall gibt es? Ärzte unterscheiden zwischen akuter und chronischer Diarrhö. In den meisten Fällen kommt die Erkrankung rasch zum Ausbruch und dauert nur wenige Tage, manchmal aber auch bis zu zwei Wochen. Hält ein Durchfall länger als drei Wochen an, kann eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder eine Colitis ulcerosa vorliegen. “Eventuell handelt es sich auch um eine Tumorerkrankung.”
Wie kommt es zu Durchfall? “Meistens ist eine Darminfektion schuld”. Als Auslöser kommen unterschiedliche Erreger infrage. Die bekanntesten sind Bakterien, etwa Salmonellen, mit denen Lebensmittel infiziert sein können, aber auch Noroviren oder bestimmte Parasiten. Reisedurchfälle lassen sich zu rund 80 Prozent auf Bakterien zurückführen, eine Amöbenruhr tritt eher selten auf. Oft jedoch bleibt die Ursache unbekannt, weil nicht immer gleich eine Stuhluntersuchung vorgenommen wird.
Können auch Medikamente Durchfall verursachen? “Leider ja”. “Gerade bei älteren Menschen
kann Durchfall als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, beispielsweise bei magnesiumhaltigen Magenmitteln, aber auch besonders bei Antibiotika.” Als weitere Gefahrenquelle ist der Missbrauch von Abführmitteln zu erwähnen. Mit Zuckerersatzstoffen gesüßte Bonbons können, in großen Mengen genossen, ebenfalls Durchfall verursachen.
Wann sollte man bei Durchfall zum Arzt gehen? “Wer die ganze Nacht auf der Toilette saß, geht häufig gleich am nächsten Tag in die Praxis”. Dasselbe gilt, wenn mehrere Familienmitglieder gleichzeitig betroffen sind. Normalerweise können Patienten jedoch bis zu einer Woche abwarten. Anders sieht es aus, wenn der Betroffene fiebert oder der Stuhl mit Blut oder Eiter versetzt ist. Oder wenn der Erkrankte gerade aus dem Urlaub kommt und dann acht-bis zehnmal am Tag auf die Toilette muss. Auch chronischer Durchfall muss grundsätzlich ärztlich behandelt werden.
Was kann man selbst gegen Durchfall unternehmen? Zu empfehlen ist ein zweitägigen “Fastenopfer”. Während dieser Zeit sollte der Patient viel trinken, um den drastischen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Die verlorenen Elektrolyte und Mineralstoffe lassen sich mit Präparaten aus der Apotheke ersetzen.
Welche Mittel hält die Apotheke gegen Durchfall bereit? In der Apotheke gibt es Pulver mit Elektrolyten und Kapseln mit Wirkstoffen wie Saccharomyces boulardii oder Loperamid, die je nach Lebensalter des Patienten und Schweregrad der Erkrankung verwendet werden.” Solche Präparate gehörten übrigens auch in jede Reiseapotheke. Außerdem, sind gegen dünnflüssigen Stuhl einige Kräuter gewachsen, zum Beispiel Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Uzara-Wurzeln, getrocknete Heidelbeerfrüchte und Brombeerblätter, die als Tee den Darm beruhigen. Lassen Sie sich bei der Zusammenstellung Ihrer Reise und Hausapotheke von Ihrem Apotheker beraten.
Was sollte man bei Durchfall besser nicht machen? Antibiotika sind bei Salmonellen und bakteriellen Darminfektionen meistens nicht sinnvoll. “Wenn doch, sollten sie vom Arzt nur sehr zurückhaltend und ganz gezielt eingesetzt werden, weil sie die Darmflora zerstören können.” Auch mit Bananen, Quark und anderen Milchprodukten sollten an Durchfall Erkrankte vorsichtig sein. “Nichts Gebratenes und Gebackenes, wenig Fett!” Wer zu früh wieder anfängt, normal zu essen, hat innerhalb weniger Tage erneut das gleiche Problem.
Wie lässt sich Durchfall vermeiden? Wenn Durchfallerkrankungen sich ausbreiten, hilft in erster Linie eine vernünftige Hygiene — im Haushalt und in Gemeinschaftseinrichtungen, also zum Beispiel in Krankenhäusern und Altenheimen, aber auch in Ferienhotels und auf Kreuzfahrtschiffen. Dazu gehören unter anderem regelmäßiges Händewaschen, die Benutzung eigener Handtücher und gut desinfizierte Sanitäranlagen. “Falls möglich, sollte bereits Erkrankten eine eigene Toilette zur Verfügung gestellt werden.”