Gesund und schön auf Schritt und Tritt

Worauf Sie achten sollten, um Fußprobleme von vorneherein zu vermeiden

Unsere Füße tragen uns ein Leben lang und müssen enorme Belastungen aushalten. Kein Wunder, dass sie bei manchen Menschen — nicht zuletzt durch falsches Schuhwerk — aus der Form geraten und bei Schritt und Tritt schmerzen.

Damit Fußprobleme gar nicht erst auftreten, sollten Sie einige Tipps beherzigen. Welche das sind, verrät die Physiotherapeutin Ute Merz, Pressesprecherin des Deutschen Verbandes für Physiotherapie/Zentralverbandes der Physiotherapeuten (ZVK) e.V.:

Was muss man beim Kauf von Schuhen beachten? Sie sollten sich ausreichend Zeit nehmen: Laufen Sie im Geschäft mit den Schuhen. Rollen Sie den Fuß von der Ferse bis zum Ballen ab. Prüfen Sie, ob die Schuhe drücken. Gute Schuhe haben ein Fußbett, das beim Laufen das Quer- und Längsgewölbe des Fußes unterstützt.

Sollte man einen guten Schuh ständig tragen? Nein, lieber öfter das Modell wechseln, mal flach, mal höher, mal feste Schuhe und mal leichtere. Das reduziert das Risiko von Fußproblemen wie etwa Plattfüße oder Spreizfüße.

Flip-Flops und Co.

Wie ungesund sind Schuhe mit hohen Absätzen? Sie sind nur dann ungesund für die Füße, wenn sie täglich für längere Zeit getragen werden. Dann lastet das ganze Körpergewicht nur noch auf dem Vorfuß und es kann zu Verformungen kommen. Es ist fußmedizinisch nichts dagegen einzuwenden, die Pumps nur abends oder gelegentlich tagsüber zu tragen. Im Alltag sollten Sie besser auf flache Schuhe setzen.

Sind Flip-Flops ungesund? Ja. Wer sie den ganzen Sommer lang trägt, schadet seinen Füßen. Denn sie haben in den Zehensandalen keinen festen Halt. Folge: Die Füße können nicht richtig abrollen. Das Gleiche gilt für Cloques oder sonstige Schlappen ohne Halteriemen. Bei längerem Tragen steigt die Muskelspannung in Zehen und Füßen. Als Folge können nächtliche Wadenkrämpfe sowie Kopf- und Rückenschmerzen auftreten. Natürlich ist es kein Problem, Flip-Flops nur gelegentlich an heißen Tagen zu tragen.

Wie sieht es mit Ballerinas und spitzen Schuhen aus? Da Ballerinas schmal geschnitten sind, sollten Frauen mit breiteren Füßen darauf achten, dass ihre Zehen nicht gequetscht werden. Ansonsten drohen bei diesen Schuhen Rötungen und Druckstellen oder Zehenfehlstellungen wie Krallen- oder Hammerzehen. Spitz zulaufende Schuhe sind für die Füße eine Qual. Denn die enge Schuhspitze quetscht Vorderfuß und Zehen. Das kann ebenfalls zu schmerzhaften Rötungen, Krallen- oder Hammerzehen führen.

Sportschuhe

Was muss man beim Kauf von Laufschuhen beachten? Nehmen Sie sich auch hier ausreichend Zeit und lassen Sie sich beraten. Bringen Sie Ihre alten Laufschuhe mit. Ein guter Verkäufer kann daraus nützliche Schlüsse ziehen. Falls Sie Einlagen tragen, nehmen Sie auch diese mit. Wichtig ist, dass die Schuhe zu Ihrem Fuß- und Gehtyp passen. Grundsätzlich gilt: Ein Laufschuh muss größer als ein normaler Straßenschuh sein. Vor dem großem Zeh sollte ein Daumenbreit Platz sein, denn beim Abdrücken vom Boden rutscht der Fuß nach vorn.

Es soll Schuhe geben, die schöne Beine versprechen. Stimmt das? Diese Schuhe gibt es tatsächlich! Die sportlich anmutenden Treter sollen die Beinmuskeln stärken und auch die Muskeln im Rücken trainieren. Das Wirkprinzip: Durch ihre weichen Sohlen fehlt dem Fuß der feste Halt. Der Körper muss beim Gehen und Laufen das Ungleichgewicht ausbalancieren. Das entspricht etwa dem Barfußlaufen am Strand. Die Schuhe stärken die Muskeln vor allem im Gesäß, im Rücken und in den Oberschenkeln.

Einfach barfuß laufen

Dann ist Barfußlaufen wohl das Beste? Ja. Es ist ein wichtiges Mittel zur Stärkung aller Fußmuskeln! Am besten nach Feierabend die Schuhe ausziehen und im Garten oder in der Wohnung barfuß laufen. Unebene Untergründe fordern die Fußmuskeln besonders. Daher ist Barfußgehen auf Naturböden wie Sand, Waldboden oder Wiese ein Training für die tiefer liegende Muskulatur.

Was raten Sie Menschen, die viel im Büro sitzen? Sie sollten immer wieder die Haltung verändern und sich viel zwischendurch bewegen. Empfehlenswert ist ein Massage-Fußabroller unter dem Tisch oder eine kleine Igelballmassage zwischendurch.

Wie geht man eigentlich richtig? Beim Gehen wird die Ferse zuerst aufgesetzt, dann die Fußaußenkante und die Innenseite abgerollt und schließlich mit der Großzehe abgefedert.

TIPP: Achtung: Sommerzeit ist Pilzzeit! Vor allem im Schwimmbad, in Umkleidekabinen und Gemeinschaftsduschen kann man sich mit Fußpilz infizieren. In frühen Stadien reicht die äußerliche Behandlung. Dafür gibt es einen medizinischen Nagellack mit dem Wirkstoff Amorolfin (rezeptfrei in Apotheken). Er wird einmal wöchentlich angewendet. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, muss zusätzlich mit Tabletten behandelt werden. Begleitend sollte eine Behandlung bei einem medizinischen Fußpfleger erfolgen.

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